16.04.2024
Borkenkäfer: Hohe Anflugszahlen in vielen bayerischen Regionen.
Im Bayerischen Wald, im Frankenwald sowie in den bayerischen Alpen erreichen die gemeldeten Anflugszahlen des Fichtenborkenkäfers die Warn- und sogar die Gefährdungsschwellen.
Nach Rekordwärme im Februar folgte im März ein weiterer Temperaturrekord: Mit 7,1 ° war es in Bayern um 4,2 ° wärmer als im Mittel der Jahre 1961 bis 1990. Im südlichen Bayerischen Wald und in den Alpen lagen die Temperaturen sogar um mehr als 5 ° über dem Durchschnitt. Durch die aktuell hohen Temperaturen schwärmen die Schädlinge massenweise aus und sind dann in den nächsten zwei bis drei Wochen mit der Eiablage beschäftigt. In den Monitoringfallen wurden in den ersten Aprilwochen in einigen Fallen mehr als 1.000 Käfer gefangen. Mit 3.000 Buchdrucker pro Falle und Woche ist im Frankenwald die Gefährdungsschwelle erreicht.
Wie müssen Waldbesitzer vorgehen?
1. Das Holz sollte schnellstmöglich aus dem Wald gebracht werden. Die Käfer sind die nächsten zwei bis ca. drei Wochen mit der Eiablage beschäftigt. Erst danach fliegen Sie wieder aus, um Geschwisterbruten anzulegen. Durch eine rasche Abfuhr aus dem Wald, kann der Borkenkäfer wirksam abgeschöpft werden.
2. Dort wo Holz befallen wurde, sollte eine systematische Bohrmehlsuche durchgeführt werden. Auch Schneebruch und Sturmschadholz ist immer noch frisch und bietet somit ideale Brutbedingungen, jedoch ist der Brutraum bei Schadholz schnell besetzt und die Buchdrucker und Kupferstecher fliegen in die angrenzenden stehenden Fichten.
3. Wichtig ist das Aufspüren von Stehendbefall, auch an den nach Süden bzw. Südwesten ausgerichteten Bestandsrändern und in den Randbereichen der letztjährigen Käfernester. Hier sollte nach frischem Bohrmehl gesucht werden.
4. Die Aufarbeitung der befallen Fichten ist jetzt noch möglich. Sollte aber bereits die Rinde abgefallen sein, sind die Käfer inzwischen schon ausgeflogen. Diese blanken Bäume können stehen gelassen werden.
Quelle Bild LWF